FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

MIT PUNKTGEWINN IN DIE SAISON

Optik erkämpft zum Oberliga-Auftakt ein 1:1 gegen Tasmania Berlin. Den Rathenower Treffer besorgte Justin Kabuya.

Neuzugang Jonas Borkowski, hier gegen Ex-Optiker Goldy Zingu, gab einen guten Einstand.

Einen Auftakt mit Hindernissen gab es für die Oberligafußballer des FSV Optik am Samstag. Anders als im Vorjahr lag es diesmal aber weder an der Leistung, noch an mangelnder Disziplin. Nein, die äußeren Umstände sorgten für Chaos. Kurz vor der geplanten Anstoßzeit begann ein heftiges Unwetter mit sintflutartigem Regen.

Nach mehrfacher Platzbegehung ging es dann mit einer Stunde Verspätung endlich los. Der Rasen hatte sich erholt, die Kicker offensichtlich auch. Und so entwickelte sich ohne langes Abtasten sofort eine muntere, niveauvolle Partie.

Przemyslaw Tobola und Joshua Bateman auf der einen, Niklas Wiebach und der allein im Konter durchlaufende Neil-Nigel Bier auf der anderen Seite forderten die Torhüter zu ersten Paraden.

Dann eine bittere Situation, Joshua verletzte sich im eigenen Strafraum ziemlich schlimm am rechten Fuß. Das hieß nicht nur Wechsel, sondern komplette taktische Umstellung. Shpetim Xhaka (in die Innenverteidigung) und Marouan Zghal (auf die Sechserposition) rückten jeweils eins nach hinten, Jonas Borkowski ging auf die Zehn.

Ein par Minuten dauerte es, bis sich Rathenow wieder berappelt hatte. Doch nach einer halben Stunde wurde es erneut ein richtig gutes Oberligaspiel. Erst Florian Kohls aus der Drehung (Simeon Hawwary hält), dann Shai Neal aus spitzem Winkel (Rico Steinhauer klärt vor der Linie) bekamen die nächsten guten Gelegenheiten.

Mit der folgenden Aktion ging der FSV in Führung. Wieder Shai über rechts, ein Querpass komplett durch den Sechzehner und auf der linken Seite Justin Kabuya mit einem sagenhaften "Hammer". Ob Maxim Hertel den Ball überhaupt sah? Egal, so wie Justin das Spielgerät traf, war der Schuss ohnehin unhaltbar.

Leider hielt das 1:0 nicht bis zur Pause. Der Ausgleich war zwar verdient, aber dennoch recht glücklich. An den verdeckten Schuss von Darryl Geurts kam Simeon Hawwary sogar noch heran, doch von dem einen Innenpfosten prallte der Ball an den anderen und rollte dann zum 1:1 über die Linie.

Die zweite Halbzeit brachte ein anderes Bild. Aufstiegsfavorit Tasmania trat nun wie eine Spitzenmannschaft auf. Da der FSV mit unglaublich viel Leidenschaft dagegen hielt, gab es viele Zweikämpfe, aber eine Zeitlang wenig Chancen. Die Berliner suchten durchaus den Abschluss, viel blieb aber schon bei den sich immer wieder dazwischen werfenden Dawda Njie und Shpetim Xhaka hängen.

Und hinter sich wussten sie einen Simeon Hawwary, der einen ganz starken Tag erwischte. Neil-Nigel Bier und Darryl Geurts je zweimal, sowie Lirim Mema und Fabian Engel - ein halbes Dutzend Hochkaräter vereitelte Rathenows Keeper in den letzten 25 Minuten, als den so super fightenden Gastgebern langsam Kraft und Konzentration verloren gingen.

Es hätte in jener Schlussphase aber auch 2:1 heißen können. Denn bei einem der seltener werdenden Gegenstöße erhielt Glodi Zingu die einzige Gelbe Karte für Berlin (bei Optik erwischte es Jonas Borkowski kurz nach seiner Einwechslung). Beim fälligen Freistoß rief Ingo Kahlisch noch: "Justin, volles Risisko!" Denkste, mit viel Gefühl zog Kabuya das Leder direkt auf den Kasten. Maxim Hertel schaute nur hinterher und hatte Riesendusel, die Latte rettete. Nachdem in der Nachspielzeit Dawda Njie kurz vor der Torlinie klärte, war der erste Punktgewinn perfekt.

Onur Yesilli: "In der ersten Halbzeit waren wir, vor allem beim Gegentor, zu naiv. Nach der Pause müssen wir das zweite Tor machen, Rathenow hatte bis auf den Freistoß doch keine Offensivaktion mehr. Sicher klappt zum Auftakt noch nicht alles, aber ein Punkt, nein, das war heute zu wenig."

Jerome Leroy ("mach du heute mal, du musst da reinwachsen", so Ingo Kahlisch): "Die erste Hälfte war sehr, sehr ordentlich. Mit der Verletzung von Josh gab es einen kleinen Bruch, zehn Minuten war Tas am Drücker, mussten wir uns fangen. Dann hatten wir viel Ballbeitz, haben ein super rausgespieltes Tor erzielt und hatten noch drei oder vier Gelegenheiten, wo wir uns nicht belohnt haben.

In der zweiten Halbzeit haben Kraft und teilweise Konzentration dann nachgelassen. 20 bis 25 Minuten hatten die Berliner das Kommando. Dann kam der Lattenschuss, einige andere Konter haben wir nicht gut zu Ende gespielt. Und ja, Simeon hat uns am Leben gehalten.

Also, auch wenn die zweite Hälfte sicher noch ausbaufähig war, insgesamt können wir mit dem Punkt gut leben. Bedenkt man, welches Chaos zur geplanten Anstoßzeit herrschte, bin ich sehr zufrieden. In der Summe vor allem mit der Leidenschaft, aber auch auf die Leistung können wir aufbauen."


Die für den nächsten Samstag geplante Partie bei Dynamo Schwerin wurde auf Mittwoch, den 6. September verschoben, da der Heimplatz von Dynamo von der Stadt gesperrt wurde. Statt dessen bestreitet der FSV am Donnerstag ein Testspiel gegen die Soccer-Academy aus Schüttorf. Anstoß am Vogelgesang ist um 18 Uhr.

Bilder vom Spiel

RATHENOW: Hawwary – Tchienguin Touko, Njie, Bateman (20. Borkowski/G), Tobola – Xhaka, Rodriguez (82. Reichenbach) – Kabuya, Zghal, S. Neal (68. Bell Bell) – Beyazit (68. Januario)

TASMANIA: Hertel – Mema, Steinhauer, Zingu (G/90. Okezie-Andicene), Wiebach – Froelian (57. Storm), Kohls, Schulz, Engel, Geurts – Bier (84. Brömer)

TORE:
1:0 Justin Kabuya (37.)
1:1 Darryl Geurts (43.)