OBERLIGA
GROTTENSCHLECHTER AUFTRITT IN PAMPOW
Nach einer indiskutablen Leistung und einem frühen Platzverweis geht Optik in Pampow mit 0:3 unter.

"Ich bin sprachlos. Heute muss ich mich für den Auftritt meiner Mannschaft schämen." Das war das komplette Statement von Ingo Kahlisch Kurz nach der 0:3-Niederlage des FSV Optik beim MSV Pampow. Da ein Spielbericht mit Sprachlosigkeit nicht geht, die Zusammenfassung der Rathenower Leistung: Grottenschlecht.
Die Umstellungen ließ der Trainer keinesfalls als Ausrede gelten, außerdem war der erstmals in der Startelf stehende Salomao Nafilo noch einer der wenigen Lichtblicke. Das galt ansonsten noch für Torhüter Simeon Hawwary, dessen Hüftverletzung aus dem Neuruppin-Spiel sich glücklicherweise "nur" als Bluterguß herausstellte.
Der zweite Aspekt, hinter dem sich die Spieler nicht verstecken dürfen, war Schiedsrichter Hendrik Miekautsch. Der junge Mann aus Sachsen-Anhalt lag bei beiden Platzverweisen komplett daneben. Nach viel Lob für die Unparteiischen muss diese Kritik gestattet sein, zumal seine Leistung nicht mit fehlendem Einsatz der Gäste in Zusammenhang zu bringen ist.
Erstmal pfiff er korrekt. Nach einer Viertelstunde war das Bein von Benjamin Wilcke beim Versuch, Ibrahim Aldawoud den Ball wegzuspitzeln zu kurz. Nicht das Spielgerät, nur der Stürmer wurde getroffen. Gelb und Elfmeter gingen in Ordnung. Mathias Reis scheiterte am famos reagierenden Simeon Hawwary.
Kurz darauf Gelb für Jerome Leroy. Eine harte Entscheidung, aber zumindest lag ein unsauberer Zweikampf vor. Was den Referee jedoch bewog, dem Kapitän 120 Sekunden später Gelb-Rot zu zeigen, war nicht nachvollziehbar. Jerome war eindeutig eher am Ball, und nur an diesem.
In Überzahl wurde der Tabellenletzte noch offensiver, fand aber immer wieder im Rathenower Torwart seinen Meister. Seinerseits hatte der FSV lediglich zwei Abschlüsse zu verzeichnen, wobei beim Kopfball von Maurice Christian Kouendjin sogar die Führung in der Luft lag.
Nach der Pause das schnelle 1:0 für Pampow, als Optiks Abwehr das Leder nicht aus dem Strafraum bekam und Ibrahim Aldawoud den Nachschuss versenkte. Eine richtige Möglichkeit hatten die Gäste bei ihrem blutleeren Auftritt nicht mehr. Nur ein Schuss von Justin Kabuya ans Außennetz sorgte noch einmal für etwas Beifall unter den mitgereisten Fans.
Der MSV tat sich ebenfalls schwer, so dass das Niveau doch sehr überschaubar blieb. Außerdem wurde nach fast jeder Unterbrechung eine Verwarnung notiert, ehe es weiterging, so dass Spielfluss gar nicht aufkam. Insgesamt zückte der Schiedsrichter in einer Partei, die das Prädikat "Abstiegskampf" gar nicht verdiente, 13 Karten, inklusive beider Assistenztrainer.
Die Entscheidung fiel nach einem der wenigen gelungenen Spielzüge. Ein einfacher Diagonalpass genügte, um die Rathenower Abwehr auszuhebeln. Am Ende stand erneut Aldawoud richtig. Das 3:0 resultierte aus einem Schuss von der Strafraumgrenze ins äußerste linke Eck.
Skurril wurde es in der letzten Szene des Spiels. Manuel Härtel stoppte eine Flanke mit hohem Bein und berührte dabei auch einen von hinten einlaufenden Gegner. Natürlich konnte Manuel den nicht sehen, aber kein zweites Augenpaar am Hinterkopf - das genügte für Gelb-Rot und passte einfach zu dieser Partie.
Auf der Rückfahrt äußerte sich Ingo Kahlisch ganz kurz: "Auch solche Spiele gehören zu einem Entwicklungsprozess dazu. Aber das passiert mir zu oft. Wir müssen endlich stabiler werden."
Die Gelegenheit dazu gibt es bereits am Mittwoch. Da empfängt der FSV zum letzten Nachholespiel den RSV Eintracht. Anpfiff ist diesmal erst um 19:30 Uhr.
Optik: Hawwary - Rezouani, Langner (G), Wilcke (G), Nafilo - Kouendjin, Leroy (23. G/R) - Neal (58. Vicente), Rodriguez (46. Jojkic/G), Kabuya - Härtel (90. G/R)
Tore:
1:0 Aldawoud (51.)
2:0 Aldawoud (79.)
3:0 Gnahore (89.)