FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

DEUTLICHE NIEDERLAGE BEI MAKKABI

Nichts zu holen war für den FSV Optik am Sonntagmittag. Bei TuS Makkabi unterlag Rathenow verdient mit 0:3.

Foto: Ron Brunow

Es war eine der Partien, bei der um das Drumherum viel mehr geschrieben werden könnte, als vom Spiel selbst. Von Caner Özcin etwa. Der Ex-Rathenower feierte am Sonntag seinen 29. Geburtstag mit einem Doppelpack.

Vom Wetter auch, zeitweise herrschte dichtes Schneetreiben. Von der Spielstätte beispielsweise. Das Mommsenstadion war nicht gesperrt, Makkabis technisch starke Kicker hatten einfach "die Schnauze voll" vom “Stolperacker” und fanden im Amateurstadion eine hervorragende Spielstätte vor.

Von den Zuschauern natürlich. Das war an diesem Tag nämlich die einzige Bilanz, die ausgeglichen war. Von den handgezählten 32 Besuchern waren die Hälfte Gästefans. Schreiben kann, darf und muss man auch von den Mannschaften. Optik in der Besetzung der Vorwoche. Die kam aber gar nicht dazu, Fußball wirklich zu spielen. Und damit hinein ins Geschehen…

Um zusammenzufassen, was in der ersten Hälfte abging, vielleicht eine Zahl: Zehn. Das war die Eckenstatistik der Gastgeber. Auf der Gegenseite stand die Null. Makkabi war im Gegensatz zum Hinspiel nicht wiederzuerkennen. Unglaublich präsent in den Zweikämpfen präsenterte sich der erfahrenste Kader der Liga. Nur zwei Kicker der Startformation zählten als Nachwuchs, dazu zwei nicht eingewechselte auf der Bank. Bei Rathenow war, wie in der Vorwoche nur der Capitano über 23.

Die ersten beiden Großchancen überstand Optik durch Glück und Simeon Hawwary, dann schlug Caner Özcin erstmals zu. Einen abgewehrten Ball hämmerte er volley ins Netz. Immerhin hat der jetzige Bundespolizist nicht vergessen, wer sein Ex-Verein ist, einen Torjubel gab es nicht.

Der zweite Treffer war fast eine Kopie des 1:0, wieder landete ein Nachschuss in den Maschen. Kalilu Conteh konnte ungehindert abschließen, da seine Kollegen ihm den Weg frei-, ja was eigentlich? Freispielten, -kämpften, -sperrten? Von jedem ein bisschen. Optiks junge Garde konnte nur staunen. Egal, wie man sich einsetzte, es war immer ein Makkabi-Akteur, der spätestens den zweiten Zweikampf für sich entschied.

Wenn man der Mannschaft einen Vorwurf machen will, dann vielleicht, dass sich die Jungs zu sehr beeindrucken ließen. Phasenweise wirkte es brav und bieder, was der FSV zeigte. Bei diesem Gegner war es zugegeben schwer, das richtige Maß zu finden, immerhin steht ein Duell mit einem unmittelbaren Konkurrenten an, da wollte wohl auch niemand eine Sperre riskieren.

So gab es nur einmal Gelb, wobei Isaac Akinsete eher einen Pressschlag, denn ein Foul beging.Alle Makkabi-Großchancen der ersten 45 Minuten aufzuführen, würde den Rahmen des Berichtes sprengen. Für die Gegenseite ist es dagegen einfach. Justin Kabuya setzte nach etwa 20 Minuten zu einem schönen Flankenlauf an, Shai Neal verpasste die Eingabe in der Mitte knapp.

Nach der Pause und dem schnellen 3:0 (stark über drei Stationen direkt gespielt) beruhigte sich das Geschehen etwas. Dafür stand TuS-Trainer Wolfgang Sandhowe nun mächtig unter Strom. Ein ums andere Mal reagierten seine Schützlinge zu eigensinnig, jeder wollte selbst treffen. Und auch hinten ging beim Gastgeber ab und zu die Konzentration verloren.

Dadurch konnte Rathenow weitere Gegentreffer verhindern und selbst Akzente setzen. Der Versuch von Jerome Leroy nach feinem Solo endete an der Latte (56.). In der 79. Minute traf Manuel Härtel ins Tor. Allerdings hatte er zuvor seinen Gegenspieler deutlich mit beiden Händen weggeschoben. Der Pfiff von Schiedsrichter Benjamin Seidl war, wie fast alle in der fairen Partie, berechtigt. In den letzten Sekunden musste dann Jack Krause gegen Leroy und Härtel doch noch zweimal energisch zupacken. So blieb es am Ende beim 3:0.

Ingo Kahlisch: "Heute haben wir ganz verdient verloren. Der Gegner war athletisch, körperlich, unwahrscheinlich stark, das hatte Regionalliganiveau. Und fußballerisch war Makkabi auch top. Ehrlich, das Ergebnis ist für uns noch gut."

Optik: Hawwary - Lukanov, Tobola, Oba-Elle, Rezouani - Xhaka, Leroy - Akinsete (G/59. Nafilo), Rodriguez (59. Gündogdu), Kabuya (59. Vicente) - Neal (67. Härtel)

Tore:
1:0 Özcin (14.)
2:0 Conteh (28.)
3:0 Özcin (48.)