LANDESPOKAL
VERDIENTES POKALAUS IN WERDER
Optik unterliegt nach einer unterirdischen ersten Halbzeit beim Werderaner FC Viktoria mit 1:2.

Auch im Pokal konnte der FSV Optik die Niederlagenserie nicht stoppen. Nach einer unfassbar schlechten ersten Hälfte unterlag Rathenow in Werder verdient mit 1:2 und schied aus.
Mitte November, Nachtfrost, tagsüber leichte Plusgrade. Da frieren die Plätze und tauen wieder. Die Folge sind extreme Unebenheiten. Vor diesen Platzbedingungen hatte Ingo Kahlisch bereits am Donnerstag gewarnt, Marcel Subke wies vor Spielbeginn ebenfalls eindringlich darauf hin - vergebens.
45 Minuten lang versuchte sich der Oberligist im Kurzpassspiel und ging dabei krachend unter. Wobei man durch den einzigen Vorpausenschuss sogar führte. Shpetim Xhaka hatte aus recht spitzem Winkel abgezogen. Victoria-Keeper Kai Sprangenberg reagierte zu spät, so dass der Ball hinter ihm erst an die Lattenunterkante und dann ins Netz flog.
Werder vergab durch Patrick Richter (gehalten) und Hannes Raymund (drüber) zwei Gelegenheiten, ehe Routinier Rico Morack zum 1:1 abstaubte, als die Optik-Abwehr wieder einmal nicht konsequent klärte.
Die Entscheidung fiel in der 44. Minute. Benjamin Wilcke schützte bei einem Fallrückzieher des Werderaners Ramazan Günel auf Kopfhöhe sein Gesicht mit seinen Unterarmen. Schiedsrichter Kevin Meißner wertete dies als Handspiel und zeigte auf den Elfmeterpunkt - eine mehr als fragwürdige Entscheidung, wie das Bild zeigt. Das Tor befindet sich rechts - Benny verhinderte hier keine Chance, sondern lediglich eine Kopfverletzung.
Den Blütenstädtern war es verständlicherweise egal, Richter verwandelte zum 2:1.
So unglücklich die Entstehung des Tores war, so verdient war die Führung. Auch gegen den unterklassigen Kontrahenten zeigte der FSV einen total uninspirierten Auftritt, ließ Körperspannung und die Bereitschaft Zweikämpfe anzunehmen, komplett vermissen.
Das war nach der Pause anders. Das Spiel wurde nicht gut, aber der Einsatz stimmte jetzt. Shai Neal zeigte eine ordentliche Leistung, Parker Pagna setzte als Stürmer jedem Ball nach und Marc Langner steigerte sich als nun einziger älterer Akteur ganz beträchtlich. Es kam nur zu wenig dabei heraus.
Es gab nur eine wirklich hundertprozentige Chance. Lukumbi Tshindaye klaute dem fummelnden Torhüter den Ball vom Fuß, setzte den folgenden Lupfer aber zu hoch an. Ansonsten hatten die 30 Optik-Fans unter den 111 Besuchern noch bei einem knapp daneben fliegenden Freistoß von David Jojkic den Torschrei auf den Lippen.
Werder verlegte sich auf Konter, jedoch auch bei ihnen fehlte nun die letzte Konsequenz. Hässlich wurde es in der Schlußviertelstunde. Völlig legitim versuchte Victoria den Vorsprung über die Zeit zu retten, griff dabei aber des öfteren zu unsauberen Mitteln. So gab es allein ab der 76. Minute neben zwei Verwarnungen für Rathenow für die Gastgeber vier Mal Gelb, einmal Gelb-Rot sowie glatt Rot für einen Betreuer. Das änderte nichts mehr am Ergebnis, so dass der Verbandsligist ins Viertelfinale einzog.
Ingo Kahlisch: "Dieses Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren. Danach haben wir alles versucht, aber leider kein Tor mehr erzielt. Bei allen die wirklich zum Verein stehen, dürften die Alarmglocken nun mehr als laut klingeln. Ohne fighten, ohne Leidenschaft geht es nicht. Natürlich kannst du mal schlecht spielen, auch mal bei einem klassentieferen Verein ausscheiden, aber nicht so. Rennen und kämpfen kann jeder, wenn er denn will. Wir haben treue Unterstützer und treue Zuschauer, wir müssen nun eng zusammenrücken. Und das folgende sage ich ganz bewusst auch für die Öffentlichkeit - Diese Woche wird noch mal, zum letzten Mal, Klartext mit der Mannschaft geredet. Dann kommen noch vier Spiele, und wer da nicht voll mitzieht, der hat im Winter beim FSV Optik nichts mehr verloren!"
Weitere Bilder vom Spiel
Optik: Schneider - Wilcke (G/46. Oba-Elle), Jojkic(G), Kouendjin (G), Tobola - Langner, Xhaka - Tshindaye (79. Vicente/G), Gündogdu (46. Neal), Lukanov - Härtel (46. Pagna)
Tore:
0:1 Xhaka (12.)
1:1 Morack (34.)
2:1 Richter (44./Handelfmeter)