FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

TROTZ 0:6 MIT APPLAUS VOM PLATZ

Gegen bärenstarke Altglienicker liegt Optik zur Pause 0:6 zurück, strafft sich dann aber und verpasst eigene Treffer.

Ali Gündogdu hämmerte in der 82. Minute einen Freistoß an die Lattenunterkante.

Wenn eine Mannschaft nach einer 0:6-Niederlage mit Applaus verabschiedet wird und sich noch bei den mitgereisten Fans bedankt, muss der Spielverlauf ungewöhnlich gewesen sein. So geschehen am Samstagmittag auf der Willi-Sänger-Sportanlage in Treptow. Eine 45 Minuten lang komplett unterlegene Optik-Elf zeigte eine couragierte zweite Hälfte, vergass aber, sich zu belohnen.

Schlimmer kann es kaum laufen. Nach zehn Minuten hatte Simeon Hawwary nicht nur zwei Gegentreffer kassiert, Rathenow musste auch bereits Probespieler Hyung Kyoon Kim vom Feld nehmen, der sich am Oberschenkel verletzte. Oft zu weit entfernt vom Gegner stehend, hatte Rathenow nicht den Hauch einer Chance.

Ganze zwei Mal bekamen die 15 Gästefans unter den 45 zahlenden Zuschauern positive Aktionen zu sehen. Simeon Hawwary klärte im Rauslaufen stark gegen Philip Fontein (22.) und Geburtstagskind Charles Oba-Elle (Herzlichen Glückwunsch zum 21.) rettete mit einer tollen, fairen Grätsche gegen den Ex-Auerbacher Aeksandrs Guzlajevs (37.). Da die VSG-Akteure noch mehrfach vorbei schossen, war der 6:0-Pausenstand nicht einmal zu hoch. Körperlich kam der FSV überhaupt nicht in die Gänge, war platt und demzufolge fast immer den berühmten Schritt zu spät.

Altglienickes Trainer Karsten Heine wechselte zur Halbzeit komplett. Die elf Neuen zeigten nicht den unglaublichen Biss und das Tempo der Vorpausenkicker. Zudem nahmen sich Rathenows Aktive die bestimmte, aber ruhige Halbzeitansprache von Ingo Kahlisch zu Herzen. Viel enger an den Leuten stehend, ließ man den Hauptstädter nun wenig Raum zum kombinieren. Erst in den letzten fünf Minuten sah es nach einem siebenten Treffer aus. Zunächst scheiterte Tugay Uzan an Robin Schneider, dann traf Benito Fritzsche den Pfosten.

Auf der anderen Seite setzte die trotz des klaren Rückstandes gutgelaunte Rathenower Fangemeinde mehrmals zum Jubel an. Doch es sollte nicht sein. Zweimal vergab Manuel Härtel (54. gehalten, 58. aus vollem Lauf vorbei). Nach 70 Minuten setzte Proband Mohamed Sabri Rezouani einen Kopfball knapp über die Latte, kurz darauf galt das gleichfalls für den Hinterhaltsschuss von Leon Winning. Höhepunkt war 82. Minute, als der zurück eingewechselte Ali Gündogdu einen Freistoß aus über 30 Metern an die Lattenunterkante hämmerte. Da der Nachschuss von Leon Winning auch nicht sein Ziel fand, blieb es am Ende beim 6:0.

Ingo Kahlisch meinte nach der Partie: "Dass es die siebente Einheit in dieser Woche war, merkte man meinen Jungs deutlich an. Von einer Regionalliga-Spitzenmannschaft wie Altglienicke trennten uns in der ersten Halbzeit Welten. Der Gastgeber war klar besser, wir hätten uns selbst über ein noch deutlicheres Ergebnis nicht beschweren können. Schade, dass wir in der viel besseren zweiten Halbzeit nicht getroffen haben. Da waren schon zwei, drei Toptorchancen dabei. Natürlich verliere auch ich nicht gerne, aber das heutige Ergebnis muss man relativieren. Und auch nach einem 0:6 - Montag geht es weiter, weiter volles Programm. Körperlich richtig stark zu werden, ist das A und O. Ach ja, loben will ich heute Benny Wilcke."

Das nächste Mal ein Lob aussprechen kann der Trainer am Mittwoch. Da trifft Optik Rathenow auf den Berliner AK. Ab 17 Uhr wird es am Vogelgesang ein Wiedersehen mit Torhüter Luis Zwick geben, der während der Sommerpause zu den Hauptstädtern gewechselt ist.

Bilder vom Spiel

Optik: Hawwary (46. Schneider) - Wilcke, Langner (46. Zingu), Oba-Elle, Pagna (46. Chawraba) - Leroy, Tshindaye - Kim (4. Rezouani), Gündogdu (46. Dündar), Lukanov (46. Winning) - Härtel

Tore:
1:0 Peterson Appiah (1.)
2:0 Patrick Breitkreuz (7.)
3:0 Patrick Breitkreuz (24.)
4:0 Sean Mensah (26.)
5:0 Aleksandrs Guzlajevs (35.)
6:0 Peterson Appiah (39.)