FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

BFC DYNAMO EINE NUMMER ZU GROSS

Gegen den Tabellenführer kann Optik nur phasenweise mithalten und unterliegt am Ende mit 0:4.

Bericht von David Joram / sportbuzzer.de:

Diesmal blieb das erhoffte Wunder aus. 0:4 (0:1) verlor der FSV Optik Rathenow in der Fußball-Regionalliga Nordost gegen den Tabellenführer BFC Dynamo. Anders als beim 1:1 im Hinspiel in Berlin schnupperten die Optiker im heimischen Stadion Vogelgesang nie an der großen Sensation, äußerst souverän spielten die Gäste ihren Stil herunter, teils ansehnlich und sehr effektiv.

Die Tore zum verdienten Auswärtssieg vor 570 Zuschauern erzielten Niklas Brandt (40. Minute), Christian Beck (57.), Andor Bolyki (64.) und Andreas Pollasch (81.).

"Der BFC hat eine Riesenqualität und war bis zur 90. Minute eklig. Die wollen aufsteigen, das war zu merken", sagte Optiks Trainer Ingo Kahlisch. "Das entscheidende Tor war das 0:2. Bis dahin haben wir es ordentlich gespielt, nachher war es ein Klassenunterschied. Vor allem die Bälle aus dem Halbfeld haben wir ganz schlecht verteidigt."

Gästecoach Christian Benbennek war zufrieden: "Am Ende haben wir es souverän gestaltet, aber es war zunächst sauschwer zu spielen. Gegen Optik haben wir bislang immer schlecht ausgesehen."
Brandt trifft sehenswert

Erstaunlich ausgeglichen verlief die erste halbe Stunde des Spiels. In welchen Trikots die Spieler des souveränen Tabellenführers steckten, den weißen nämlich, und in welchen jene des abstiegsbedrohten Viertletzten, in knallroten, war kaum auszumachen. "Da haben wir top gespielt", fand Kahlisch.

Die teils gefälligen Kombinationen der Berliner über die rechte Seite stellten die Optik-Abwehr zunächst nicht vor Probleme. Der BFC kam zu Halbchancen, Optik zu einer Topgelegenheit nach sieben Minuten: Einen hart getretenen Freistoß von Emir Sejdovic wehrte BFC-Torwart Dmitri Stajila nach vorn ab, wo Lucas Will lauerte, den Abpraller aus sieben Metern aber zu sachte aufs Berliner Tor stupste, Stajila packte im Nachfassen zu.

Erst in der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs schlugen die Berliner jenes Tempo an, das zuvor in ihrem Spiel gefehlt hatte. Die Magdeburger Vereinslegende Christian Beck eröffnete mit einem Flugkopfball die Drangphase, Optiks Torwart Lucas Hiemann verhinderte mit einem bravourösen Reflex das 0:1 durch den Stoßstürmer.

Kurz darauf ging der Favorit verdientermaßen dann doch in Führung. Brandt legte sich den Ball aus gut 25 Metern zentraler Position zurecht und hielt wuchtig drauf. Das Spielgerät flog ins linke Eck, Hiemann vergebens. "Das Tor war total wichtig und der pure Wille, dieses Ding reinzudreschen", lobte Benbennek hernach den Torschützen. Rund 150 lautstarke Gästefans feierten die Führung enthusiastisch. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, skandierten sie, ehe die Pause den Rathenowern Zeit zum Durchatmen gab.

"Männer, wach sein", brüllte Kahlisch, als Schiedsrichter Lars Albert zur zweiten Halbzeit in seine Pfeife blies. Zwölf Minuten lang hielten die Optiker sich an die Vorgaben ihres Trainers, dann gab es erneut Freistoß für die Gäste, dieses Mal nur aus dem rechten Halbfeld, doch die Folgen waren genauso verheerend. Philip Schulz flankte in den Strafraum, wo Beck blank stand, kaum hochsteigen musste und den Ball platziert zum 0:2 in die Maschen setzte. Zwei Standards, zwei Tore – so geht meisterliche Effektivität.

Aus dem Spiel heraus stellten die Berliner ihre Klasse an diesem regnerischen Flutlichtabend auch noch unter Beweis, Bolyki verwertete einen feinen Angriff über die rechte Seite zum 0:3. „Nie wieder Rathenow, schalalalala“, sangen die Berliner Fans vergnügt, die in der 67. Minute ein besonderes Schmankerl sahen: Abwehrspieler Chris Reher servierte nach einer Berliner Ecke einen äußerst ansehnlichen Fallrückzieher, der ein Tor verdient gehabt hätte; knapp sauste der Ball über die Latte des Rathenower Tores.

Nach knapp einer Stunde reagierte Kahlisch mit einem Dreifach-Wechsel, um ein Zeichen zu setzen und dem drohenden Debakel Einhalt zu gebieten. Justin Gröger, Johannes Pistol und Kimby Januario kamen in die Partie, die eine einseitige blieb. Der eingewechselte Theodor Bergmann flankte scharf wie präzise auf Pollasch, der per Kopf zum 0:4 traf. Selbst verpasste Bergmann das fünfte Tor, als er in der 85. Minute an der Latte scheiterte.

Den Rathenowern war zugute zu halten, dass sie sich nie aufgaben und zumindest den Ehrentreffer erzielen wollten. Der Klasse des Spitzenreiters waren sie in 90 einseitigen Minuten aber nie gewachsen. Die Punkte für den angestrebten Klassenverbleib müssen die Optiker gegen Gegner mit anderer Kragenweite holen.

FSV Optik: Hiemann – Techie-Menson, Langner, Zingu (68. Gröger), Kuffour (79. Polichronakis) - Gildenberg (G), Sejdovic (79. Dzafo) - Wilcke (68. Januario), Köhler (68. Pistol), Muiomo - Will.

BFC Dynamo: Stajila – Wiegel (85. Meyer), Reher, Brandt (70. Stutter), Hertner, Schulz, Pollasch, Siebeck (70. Bergmann), Steinborn (76. Breitfeld), Bolyki (85. Schrewe), Beck.

Tore:
0:1 Brandt (40.)
0:2 Beck (57.)
0:3 Bolyki (64.)
0:4 Pollasch (80.)