FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

PUNKTGEWINN BEI CHEMIE LEIPZIG

Das 1:1 bei der BSG Chemie Leipzig wurde erst erspielt, dann erkämpft und am Ende teuer bezahlt.

Unmittelbar vor Spielbeginn hörte der kalte, unangenehme Nieselregen auf. Auf dem feuchten Rasen schlitterte Lucas Hiemann bei der ersten Aktion weg, so hatte Florian Kirstein das leere Tor vor sich. Im letzten Moment klärte Benjamin Wilcke, verhinderte so den frühen Rückstand. Den gab es stattdessen für die Gastgeber. Jonathan Muiomo hatte sich gut durchgesetzt. Bejamin Bellot parierte Johnnys Schuss zwar noch, aber nur bis auf den Kopf von Abdi Dzafo, der von der Strafraumgrenze zum 0:1 einköpfte.

Optik blieb am Drücker, schaffte aber das zweite Tor nicht. Die besten von mehreren Möglichkeiten hatte Johnny Muiomo, vor allem in der 20. Minute (nach Konter über Dzafo haarscharf am langen Pfosten vorbei) schien der Führungsausbau fällig. Und die Chemiker? Nervös, mit vielen Abspielfehlern, kam man aus dem Spiel heraus nicht zu echter Torgefahr.

Auf die erste Ecke mussten die Heimischen bis kurz vor der Pause warten. Wie schon in den letzten Berichten, musste es hier aus Rathenower Sicht eigentlich zur Schilderung eines Gegentreffers kommen. Zunächst abgewehrt fiel der Ball vor die Füße von Benjamin Schmidt. Der zog ab, Lucas Hiemanns Faustabwehr landete bei Florian Kirstein. Wie zu Beginn hatte er wieder das ganze Tor vor sich, schoss diesmal jedoch einen Mitspieler an. Es war eine Großchance, aber die einzige zum Ausgleich.

"Das war eine sehr gute erste Hälfte", urteilte Ingo Kahlisch später. Beendet wurde sie mit einem Kopfball von Lucas Will, bei dem nicht viel fehlte.
Über die zweiten 45 Minuten sagte der Trainer: "Ich wusste, was da kommt, Leipzig wird richtig Dampf machen."

Genauso kam es. Denis Jäpel machte mit doppeltem Abschluss, einmal warf sich Vassilios Polichronakis in den Schuss, einmal aus Nahdistanz vorbei, den Auftakt. Auch in den Zweikämpfen ging es nun noch mehr zur Sache. Alle vier Verwarnungen verteilte Schiedsrichter Denis Waegert aus Berlin in der letzten halben Stunde.

Dann kam die 68. Minute. Erst hatten alle 2921 Zuschauer Grund zur Freude, dann (im Gästeblock hielten 21 handgezählte Anhänger zum FSV) nur noch 2900. Ein ganz lang gezogener Freistoß von der Mittellinie wurde noch einmal abgelegt. Florian Brügmann nahm den Ball direkt und traf ihn so perfekt, dass das Spielgerät unhaltbar zum 1:1 im linken Eck landete.

Jetzt wurde es Schwerstarbeit für Rathenows Defensivabteilung. Angriff auf Angriff rollte auf die Weiß-Rot-Weißen zu. Beim Lupfer von Tom Müller riss Lucas Hiemann gedankenschnell die Fäuste hoch. Als im Gegenzug Abdi Dzafo das Leder auf der linken Seite bekam, dachte wohl niemand an Gefahr. Optiks Spitze (er hatte nach dem Wechsel von Lucas Will zu Thilo Gildenberg die Position ganz vorne eingenommen) war allein und hatte vier Leutzscher vor sich. Mit jedem, der er austanzte, wurde das Raunen im altehrwürdigen Alfred-Kunze-Sportpark lauter. Endstation war bei Benjamin Bellot, der Torhüter verhinderte mit einem Reflex die erneute Gästeführung.

Genauso stark war die Parade von Lucas Hiemann kurz vor dem Ende. Eine Flanke erwischte Benjamin Luis aus kürzester Entfernung mit dem Kopf. Wie "Hieme" diesen Ball noch parieren konnte, darüber werden wohl erst die Fernsehbilder Aufschluss geben.

Wenig später durfte Ingo Kahlisch seinen Jungs eine tolle kämpferische Leistung und erneut einen Schritt in der Entwicklung bescheinigen. Da ahnte der Coach noch nichts Böses. Zwischen den beiden phantastischen Torhüterreaktionen gab es nämlich eine auf den ersten Blick unspektakuläre Szene. Johannes Pistol ging vom Feld und wurde durch Robin Techie-Menson ersetzt. Johannes fuhr gleich nach Spielende mit Schmerzen zum Arzt. Noch ist es nicht endgültig, doch mit dem Verdacht auf einen Bruch der rechten Schulter droht der nächste langfristige Ausfall. Von dieser Stelle schon einmal: Alles Gute, Johannes Pistol!

Bericht bei Sport im Osten

Pressekonferenz

Optik: Hiemann - Polichronakis, Wilcke, Gröger, Langner - Gustavus (G / 74. Köhler), Sejdovic - Pistol (80. Techie-Menson), Dzafo, Muiomo (90.+3 Bell Bell) - Will (74. Gildenberg)

Tore:
0:1 Abdi Dzafo (10.)
1:1 Florian Brügmann (68.)