FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

GEFÜHLTE NIEDERLAGE TROTZ PUNKTGEWINN

Optik dreht beim Aufsteiger SV Tasmania einen 1:2-Rückstand, kassiert aber kurz vor dem Abpfiff noch den Ausgleich zum 3:3.

Neuzugang Emir Sejdovic stand zum zweiten Mal in der Startelf.

Never change a winning team? Das ging am Samstag beim FSV Optik nicht. Wegen Leistenproblemen muss Kapitän Jerome Leroy ein paar Tage pausieren. So rückte Johannes Pistol wieder in die Startelf.

"Start" war aber eher für die Gastgeber das Stichwort. Nach zehn Minuten hätte der Ex-Bundesligist gut und gerne mit zwei Toren vorn liegen können. Thomas Brechler traf erst den Innenpfosten und in der nächsten Szene ins Tor. Allerdings mit einem „Doppelfehler“. Zum einen behinderte er Lucas Hiemann, zum anderen stand er im Abseits.

Auf den ersten richtigen Angriff ihrer Jungs mussten die wieder lautstarken Optik-Fans bis zur 13. Minute warten. Dafür durften sie dann aber gleich jubeln. Nach Flanke von Nicola Köhler war Glodi Zingu per Kopf zum 0:1 erfolgreich.

Umgekehrt lief es Mitte der Halbzeit. Soeben hatte Rathenow eine gute Gelegenheit nicht nutzen können, Jack Krause lenkte den Schuss von Johannes Pistol noch um den Pfosten, da gab es im Gegenzug Freistoß für die Hauptstädter. Emre Demir zirkelte das Leder über die Mauer an die Lattenunterkante, von wo der Ball zum 1:1 über die Linie prallte (26.).

Als sich die 220 Zuschauer schon Richtung Getränkestand begaben, kam der Aufsteiger nach seiner ersten Ecke zur 2:1-Führung (45.). Auch hier war es ein Kopfball, Thomas Brechler war der Absender.

Auch in der zweiten Halbzeit erwischte Tasmania den besseren Start. Daniel Kaiser zog nach nicht einmal 60 Sekunden kraftvoll ab, mit etwas Mühe parierte Lucas Hiemann. Dann aber übernahm der FSV mehr und mehr die Initiative, erspielte und erkämpfte sich Chancen. Kimby Januario, Emir Sejdovic und Jonathan Muiomo hätten schon ausgleichen können.

Das gelang dann dem gerade eingewechselten Lucas Will, der nach Eingabe von Muiomo einköpfte - 2:2 (65.). Optik wollte mehr und ging mit dem schönsten Spielzug der Partie wieder in Führung. Einen abgewehrten Freistoß des Gastgebers leitete Lucas Will direkt auf Jonny Muiomo, der ebenfalls in vollem Lauf sofort Nicola Köhler einsetzte. "Coutinho" lief noch einige Meter und schob dann platziert zum 2:3 ein (68.).

Nun warf Berlin alles nach vorn, Rathenow konterte - es war ein rassiges temporeiches und dabei faires Spiel. Leider verlor Schieri Jens Klemm die Übersicht. Knapp eine Stunde lang großzügig, verteilte er ab der 58. Minute, ohne dass es auf dem Platz ruppig wurde, zehn (!) Karten. Nicht alle waren unberechtigt. Benny Wilcke, der ohne böse Absicht einfach einen Schritt zu spät kam, durfte sich über Gelb ebensowenig beschweren, wie Thomas Brechler über seinen Platzverweis. Vor Ausführung einer Ecke rammte er Thilo Gildenberg den Ellenbogen ins Gesicht. Insgesamt aber wunderte sich selbst der Betreuer der Blauen: "Zum Schluss hat er ja nur noch für uns gepfiffen."

In Unterzahl kam Tas zum 3:3, weil es den Gästen einfach nicht gelang, die Standards vernünftig zu verteidigen. Ein Freistoß, einfach hoch reingeschlagen, "klärte" die FSV-Abwehr statt nach außen weg in die Mitte (84.). Martin Kascha hatte so wenig Mühe, aus Nahdistanz einzunetzen.

Ingo Kahlisch: "Vom Spielverlauf her bin ich natürlich über das Ergebnis enttäuscht. Aber man darf auch positiv sehen, wie die Mannschaft nach der Pause zurückgekommen ist. Wir mussten ja wieder umstellen, Johannes Pistol, das kann mal erwähnt werden, hat für mich heute einen Schritt nach vorne gemacht. Natürlich, es gab heute einige sehr merkwürdige Freistoßentscheidungen vom Schiedsrichter, die haben wir aber ganz schlecht verteidigt. Daran müssen wir arbeiten. Das soll jetzt keine Floskel sein, wir müssen und werden mit der jungen Truppe weitermachen."

Spielbericht bei Ostsport.TV

Bilder vom Spiel

Optik: Hiemann - Polichronakis (46. Gildenberg/G), Wilcke (G), Langner, Zingu (G) - Sejdovic (62. Dzafo), Gustavus (G) - Pistol (83. Bell Bell), Köhler (G/83. Gröger), Muiomo - Januario (62. Will)

Tore:
0:1 Glodi Zingu (13.)
1:1 Emre Demir (26.)
2:1 Thomas Brechler (45.)
2:2 Lucas Will (65.)
2:3 Nicola Köhler (68.)
3:3 Martin Kascha (84.)