FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

PUNKTGEWINN BEIM BERLINER AK

Optik verabschiedet sich nach einer starken Leistung beim BAK mit einem 2:2 in die Winterpause.

Zum Jahreswechsel scheint der FSV wieder in die Spur zu kommen. Schon gegen Herthas Amateure zeigte das Team vor allem kämpferisch eine deutliche Leistungssteigerung und war nicht so weit von einem Punktgewinn entfernt, wie es das Ergebnis vermuten lässt.

Umso mehr überraschte es, dass Ingo Kahlisch gegen den BAK personell etliche Änderungen gegenüber der Vorwoche vornahm. Für Tunay Deniz übernahm Viktor Lindau die zentrale Mittelfeldposition, in der Angriffsspitze spielte Kwasi Boachie für Murat Turhan und Emre Cankmakci rückte auf die offensive Außenbahn vor, für ihn bearbeitete erstmals wieder Marcus Stachnik die linke Abwehrseite.

Die Berliner übernahmen erwartungsgemäß die Initiative. Gleich zweimal musste Bjarne Rogall bei einem Kopfball von Kahlert (7. Minute ) und einem Distanzschuss von Skoda (13.) in der Anfangsphase zupacken. Optik spielte ansehnlich mit - hatte durch einen Kopfball von Turan in der 14. Minute nach einer Balde-Flanke, den BAK-Keeper Debonnaire gerade noch so über die Latte lenken konnte, sogar die Chance zur Führung - agierte aber teilweise unkonzentriert und in den Zweikämpfen zu harmlos, was auch Bjarne Rogall immer wieder lautstark monierte: „Männer, seid aggressiver!“

Die Quittung folgte nach 24 Minuten: Nach einer Schlafeinlage in der Abwehr spritzte Skoda dazwischen und der abgezockte Ex-Zweitligaprofi Karim Benyamina traf mit einem platzierten Schuss an den Innenpfosten zum 1:o.

Optik schien in alte Muster zu verfallen: Schimpfen auf die Mitspieler und wohin man sah, hängende Köpfe. Doch einer wollte heute auf keinen Fall verlieren: Kapitän Jerome Leroy ging nach dem Rückstand voran, grätschte, suchte die Zweikämpfe und munterte seine Kollegen auf. Und die folgten ihm einer nach dem anderen. Ob der überall auf dem Platz zu findende Balde, der jedem Ball hinterherhechelnde Ucar oder der im Laufe des Spiels immer sicherer werdende und lautstarke Rogall.

Den Lohn gab es in der 34. Minute: Nach einem eigentlich verunglückten Freistoß von Bahr schraubt sich Cakmakci gegen Debonnaire hoch, der kann nur in die Mitte abwehren und dort versenkt Leroy zum 1:1-Ausgleich. Vor der Halbzeitpause dann sogar noch die Chance zur Führung, doch Debonnaire pariert den Schuss von Lindau nach Vorarbeit von Boachie.

Nach dem Seitenwechsel erneut eine der Schlafmützigkeiten, die in dieser Liga eiskalt bestraft werden. Nach einer ungehinderten Flanke von der Grundlinie kann sich Kevin Stephan ungestört die Ecke aussuchen und zum 2:1 einnetzen.

Doch noch wärend der Stadionsprecher den neuen Spielstand durchsagt, jagt Boachie einem langen Ball von Bahr hinterher und wird von Debonnaire gelegt. Beim fälligen Elfmeter übernimmt erneut der Kapitän Jerome Leroy die Verantwortung und drischt den Ball zum 2:2-Ausgleich ins Netz.

Fünf Minuten später wieder fast die Führung für den FSV. Erneut ist Debonnaire da und lenkt einen Distanzschuss von Ucar um den Pfosten. Optik witterte nun Morgenluft, wollte mehr als einen Punkt. Manchmal sogar zu sehr. Immer wieder rief Rogall seine Vorderleute zurück, die nun auch weit in der gegnerischen Hälfte angriffen.

Seine Warnungen kamen nicht von ungefähr, denn beim FSV ließen mehr und mehr die Kräfte nach, zum Ende des Spiels übernahmen die Hausherren wieder das Kommando. Doch mit einem unbändigen Kampfgeist sicherten sich die Rathenower in einem ihrer besten Saisonspiele den Punkt und beenden das Fußballjahr endlich wieder mit einem Erfolgserlebnis.

Video vom Spiel

Ingo Kahlisch: „Das war für alle, die zum FSV Optik stehen, ein wichtiger Punkt. Wir wollten diesen Punkt und hatten heute auch die nötige Portion Glück. Ich muss meiner Mannschaft für die Leistung ein Riesenkompliment machen, die Jungs haben alles gegeben. Wir haben den Punkt heute nicht unverdient mitgenommen.“

Steffen Baumgart: „Rathenow hat den Punkt mehr als verdient mitgenommen. Wir sind heute aufgrund individueller Fehler allein dafür verantwortlich, dass wir nur Unentschieden gespielt haben. Der Elfmeter war für mich sehr fragwürdig. Dennoch, die individuelle Klasse, die wir haben wollen, haben wir heute nicht gezeigt.“

Optik: Rogall – Bahr, Turan, Wilcke, Stachnik – Leroy, Ucar (G) – Balde (66. Adewumi/G), Lindau, Cakmakci (77. Deniz) - Boachie

Tore:
1:0 Benyamina (24.)
1:1 Leroy (35.)
2:1 Stephan (49.)
2:2 Leroy (50.)