FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

NIEDERLAGE IN LICHTENBERG

Nach einem ereignisreichen Spiel muss Optik sich mit 1:3 geschlagen geben.

Wer als Fußballfan etwas erleben möchte, der sollte sich Spiele des FSV Optik Rathenow anschauen. Erneut gab es alles, was das Fanherz begehrt - Tore, Platzverweise und einen Strafstoß. Aber der Reihe nach.

Zu Beginn schien es, dass die Berliner den Plan gefasst hatten, ohne Gegentor dieses Spiel zu bestreiten. Anders ist es kaum zu erklären, dass ihr Ballbesitz nach knapp fünf Minuten bei nahezu 90% lag. Bis zu diesem Zeitpunkt spielte sich das Team von Trainer (und Ex-Optikspieler) Uwe Lehmann fast nur Querpässe in der eigenen Hälfte zu.
Fast wäre diese Taktik nach hinten losgegangen, als Joshua Breto nach fünf Minuten einen dieser Bälle erlaufen konnte, auf Jerome Leroy ablegte, der mit einem direkt geschickten Pass Omid Saberdest frei spielen konnte. Dessen Schuss verfehlte das Tor jedoch knapp.
Nur kurze Zeit darauf stand Optik erneut vor der 1:0-Führung. Der Lupfer von Shelby Printemps über Lichtenbergs Torhüter Danny Kempter landete jedoch an der Lattenunterkante, von der der Ball auf die Torlinie und von dort dem Torhüter in die Arme sprang. Überhaupt schien Optik das bessere Team zu sein. Man ging früh auf den Gegner drauf und versuchte diesen dadurch am Spielaufbau zu hindern - was in der ersten Halbzeit auch sehr gut gelang.

Dennoch waren es die 47er, die nach einer knappen Viertelstunde mit 1:0 in Führung gingen. Einen vom Ex-Rathenower Philipp Grüneberg getretenen Freistoß verwandelte Sebastian Reiniger in bester Uwe-Seeler-Manier mit dem Hinterkopf zur Führung für den Heimverein.
Im weiteren Verlauf war Optik die spielbestimmende Mannschaft, konnte sich aber in der ersten Halbzeit keine nennenswerten Chancen mehr erspielen. Anders die Lichtenberger, die sich nach der Führung zwar komplett zurückzogen, kurz vor dem Pausenpfiff aber mit zwei Distanzschüssen noch einmal für etwas Gefahr sorgen konnten.

Nach dem Wiederanpfiff starteten die Berliner zunächst furios. Nur 90 Sekunden waren gespielt, da war Thomas Brechler nach einer Flanke von Philipp Grüneberg, dem besten Mann auf dem Platz, mit dem Kopf zur stelle, scheiterte aber am Rathenower Innenpfosten. Auch im weiteren Verlauf dieser Halbzeit spielten sich die Berliner die besseren Chancen heraus. Vor allem Grüneberg stand gleich mehrfach frei vor Optik-Keeper Lucas Vicentin, konnte aber keine seiner Chancen nutzen.

Aber auch Optik hatte sich noch nicht aufgegeben und versuchte das Spiel an sich zu reißen. Bis zum gegnerischen Strafraum sah das auch alles gar nicht so schlecht aus, die Verteidigung der Lichtenberger stand aber wie eine Wand. So fiel der Ausgleichstreffer durch Serien-Torjäger Murat Turhan doch etwas überraschend. Eine Flanke von Marcus Stachnik verwandelte Turhan wunderschön per Volleyschuss aus der Drehung.
Lange hielt die Freude über den Ausgleich jedoch nicht an.

Nur fünf Minuten später war erneut der agile Grüneberg im Rathenower Strafraum am Ball und brachte diesen aus kurzer Distanz aufs Tor. Zwar konnte Vicentin den Ball noch nach vorne abwehren, die Nachschusschance konnte Benjamin Wilcke jedoch nur durch Foulspiel unterbinden.
Den fälligen Strafstoß verwandelte Thomas Brechler sicher zur erneuten Führung für das Heimteam. Einmal sollte Optik jedoch nochmal die Chance zum Ausgleich erhalten. Zwei Minuten nach der Führung der Berliner setzte sich Eliseu Said Balde gegen den Lichtenberger Torhüter durch, konnte den Ball jedoch aus spitzem Winkel nur noch ans Außennetz schießen.

Die Schlussphase wurde dann hektisch. Nach einem Foul von Marcel Bahr an der Außenlinie in Höhe der Rathenower Trainerbank, wurde dieser vom souveränen Schiedsrichter mit glatt Rot zum Duschen geschickt. Nur kurze Zeit später belohnte sich Philipp Grüneberg für sein gutes Spiel selbst, als er am herausstürmenden Vicentin vorbeiging und den Ball zum 3:1 ins leere Tor lupfte.
Wieder nur zwei Minuten darauf verlor Optik im eigenen Angriff den Ball und ließ sich von Lichtenberg auskontern. Der alleine auf Lucas Vicentin zulaufende Christian Gawe wurde von Optiks etwas zu spät kommenden Schlussmann rüde gestoppt, woraufhin auch dieser von Schiedsrichter Florian Lechner mit Rot vom Platz gestellt wurde. Da Rathenow bereits drei Mal gewechselt hatte, musste mit Marcus Stachnik nun ein Feldspieler ins Tor. Den anschließend gut getretenen Freistoß konnte er mit bravour parieren.

Nach dem Abpfiff meinte Optiktrainer Ingo Kahlisch, er sei trotz der Niederlage nicht ganz unzufrieden. Gerade die beiden Innenverteidiger Salih Cetin und Benjamin Wilcke hätten ihre Arbeit sehr gut gemacht. Auch in der Offensive habe man sich viele gute Chancen erspielen können. Ärgerlich seien hingegen aber vor allem die erneuten Undisziplinierteiten einiger Spieler, die der Mannschaft wieder geschadet hätten.

Am Ostersonntag gehts am Vogelgesang gegen die Zweite Mannschaft von Hansa Rostock nun darum, diese Niederlage wegzustecken und wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

Lichtenberg: Kempter - Runge, Borchardt (G), Reiniger, Bandermann, Gawe (90. Englert), Januschowski (63. Mayoungou), Gerhard (63. Yildirim), Hoth, Grüneberg (G), Brechler

Rathenow: Vicentin (Rot 90.) - Bahr (Rot 84.), Cetin, Wilcke (G), Stachnik - Duljevic (87.Delvalle), Leroy - Printemps, Breto (57. Balde), Saberdest (87. Wuthe) - Turhan

Tore:
1:0 Reiniger (12.)
1:1 Turhan (70.)
2:1 Brechler (75. FE)
3:1 Grüneberg (88.)