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FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

SPIELBERICHT

SIEG IM SECHSPUNKTESPIEL

Der FSV Optik hat mit einem 2:0 beim 1. FC Lok Leipzig drei wichtige Punkte gegen einen direkten Tabellennachbarn geholt. Für Optik trafen Patrik Scholz (16.) per Kopf und Süleyman Kapan nach einem mustergültigen Konter (45.).

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Der FSV Optik hat mit einem 2:0 beim 1. FC Lok Leipzig drei wichtige Punkte gegen einen direkten Tabellennachbarn geholt. Für Optik trafen Patrik Scholz (16.) per Kopf und Süleyman Kapan nach einem mustergültigen Konter (45.).

Ganz am Ende der Pressekonferenz gab es Beifall und verhaltene Freude bei Blau-Gelb. In einem eigens eingerichteten Zelt auf dem Gelände des Bruno-Plache-Stadions konnten sich die Zuschauer für einen an Leukämie erkrankten Lokfan typisieren lassen. Auch einige Rathenower Anhänger beteiligten sich. Dann die Entwarnung. Für den schwerkranken Fan wurde, während das Spiel lief, ein Knochenmarkspender gefunden. In jenem Moment wurde wieder einmal klar, dass Fußball die zwar schönste, aber dennoch nur Nebensache der Welt ist. Zuvor war das gut 90 Minuten lang naturgemäß anders. Nach einem stürmischen Beginn der Gastgeber setzte sich mit zunehmender Spielzeit die technisch und taktisch bessere Mannschaft verdient durch.

Wieder mit Dejan Kalan in der Startelf und Süleyman Kapan zentral schien Optik anfangs überrannt zu werden. Rico Engler setzte sich schon nach einer Minute auf dem rechten Flügel durch. Mit guter Fußabwehr rettete Marcel Subke. Der wieder genesene Keeper stand auch bei der nächsten Szene im Mittelpunkt. Am Strafraumeck traf Subke im Duell mit Patrick Grandner den Ball. So sahen es auf der Tribüne selbst Lokfans. Erst die Fernsehzeitlupe offenbarte, dass die Hand auch am Fuß des Stürmers war. Hier hätte es auch Strafstoß geben können. Weitere 60 Sekunden später senkte sich ein wohl als Flanke gedachter Freistoß von Alexis Theodosiadis so gefährlich auf das lange Eck, dass Marcel Subke viel Mühe hatte.

Das war`s. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, wendete sich das Blatt. Immer ruhiger und selbstbewusster wurden die Rathenower. Sichere Ballstafetten wechselten sich ab mit schnell vorgetragenen Kontern. Der erste gefährliche Schuß, abgegeben von Mario Delvalle und noch abgefälscht, landete am Außennetz. Es folgten gleich drei Ecken. Und die zeigten einen weiteren Unterschied des Spiels auf. Optiks Standards waren am Samstag viel gefährlicher als die der Probstheidaer. Bestes Beispiel das 0:1 nach einer Viertelstunde. Süleyman Kapan zog einen Freistoß nach innen. Torhüter Lukas Wurster und Albrecht Brumme von Lok sowie Murat Turhan und Patrik Scholz von Optik stiegen hoch. Dann lag das Leder im Netz. Über den Schützen gab es verschiedene Ansichten, aber schließlich einigte man sich auf den Hinterkopf des Rathenower Kapitäns.

Der Rückstand warf die Gastgeber vollends aus der Bahn. Ein mehr oder weniger vermasselter Schuss von Christoph Schulz, mehr kam bis zur Pause nicht. Dagegen hatten die Havelländer Gelegenheiten durch Dejan Kalan, Leon Hellwig und Süleyman Kapan. Kurz vor der Pause ein Gedankenblitz von Murat Turhan. Ein schnell ausgeführter Freistoß setzte Dejan Kalan in Szene. Frei durch, landete sein Lupfer auf, statt im Netz. Der zweite Versuch klappte besser. Wieder Turhan auf Kalan. Diesmal passte Dejan quer auf Süleyman Kapan, der wenig Mühe hatte, auf 0:2 zu erhöhen. Das war eine Aktion für das Fußball-Lehrbuch.

Die Geschichte der zweiten Hälfte ist wesentlich schneller erzählt. Lok rackerte, hatte vor allem durch die eingewechselten Fatih Alemdar und Kevin Walthier auch mehr Tempo, aber die Durchschlagskraft war sehr bescheiden. Rathenow musste zwar unglaublich viel investieren, aber es gelang immer wieder, den Gegner vom eigenen Sechzehner fernzuhalten. Überraschend vielleicht, dass für den ausgepumpten Leon Hellwig der erst seit einer Woche im Mannschaftstraining stehende Vasilios Tsiatouchas kam. Er machte seine Sache genauso ordentlich wie der Rest des Teams.

Eine Szene hatten die Messestädter noch. Bei Walthiers Kopfball nach gut 70 Minuten hatte der FSV Glück. Kurz darauf wurden die ohnehin nur noch bescheidenen Hoffnungen der Leipziger unter den 2147 Zuschauern weiter dezimiert. Nach einem Foul am eingewechselten Moris Fikic bekam Kevin Kittler von Schiedsrichter Lasse Koslowski aus Berlin glatt Rot. Eine zugegebenermaßen sehr harte Entscheidung. Schon weit in der Nachspielzeit lief Süleyman Kapan im Konter ganz allein auf Lukas Wurster zu. Da blieb der Keeper Sieger. Dann war Schluss und im Duell der bisher punktgleichen Teams schaffte Optik den zweiten Auswärtssieg. (Detlev Nießner)

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Tore:
0:1 Scholz (16.)
0:2 Kapan (45. +2)

Aufstellung: Subke - Klötzing, Scholz (G), Coric, Delvalle Silva - Leroy, Hellwig (64. Tsiatouchas) - Wilcke, Kapan, Kalan (70. Fikic) - Turhan (80. Cankaya)

Marco Rose: "Ein ernüchterndes Ergebnis gegen ein sich auf Augenhöhe befindendes Team. Zu Anfang mit Riesenchancen, kamen wir durch Standards zunehmend in Bedrängnis. Trotz einer Videoanalyse des Gegners kam es dazu, das war sehr enttäuschend. Es ist extrem fahrlässig, wie wir mit der Situation umgehen, einige dachten wohl, nach dem Sieg über Magdeburg können wir mit ein paar Prozent weniger bestehen. Nach dem Rückstand sind wir wieder in puren Aktionismus verfallen, haben jede Ordnung verloren. Schon ab der 40. Minute liefen wir in Konter. Krönung war dann die Nachspielzeit. In der zweiten Halbzeit haben wir zwar alles probiert, aber uns fehlt einfach die Durchschlagskraft. Wir sind wieder, nein immer noch, auf dem Boden der Tatsachen."

Ingo Kahlisch: "Erstmal freuen wir uns, dass wir als relativ kleiner Verein heute hier spielen durften. Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Wir wollten kompakt stehen, wussten, das Lok eine Kontermannschaft ist. Das ist uns gelungen, unser Sieg war verdient. Heute kann ich niemanden herausheben, das war eine geschlossene Mannschaftsleistung."