FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

KAMPFSIEG GEGEN AUERBACH!

In einem nervenaufreibenden Spiel gewinnt Optik gegen den VfB Auerbach nach einem Treffer von Michael Gorbunow mit 1:0.

Endlich! Nach vier Niederlagen in Folge hat der FSV Optik die ersten Punkte im Jahr 2020 geholt. Gegen den VfB Auerbach gab es ein knappes 1:0.

Manchmal kommen grundverschiedene Dinge zusammen. Am Samstag entschieden ein taktischer Schachzug des Tainers und die gut gewaschenen Ohren seiner Spieler eine Regionalligapartie zweier Teams auf Augenhöhe.

Ingo Kahlisch beorderte für den weiterhin verletzten Caner Özcin den groß gewachsenen Michael Gorbunow in den Sturm. Der eigentlich als Abwehrrecke geholte Winterzugang stand dort zunächst ziemlich einsam. Denn seine Mannschaftskollegen mussten sich vom Anpfiff weg einer im positiven Sinn aggressiv agierenden Gästeelf erwehren.

"Männer, defensiv ordnen", rief Lucas Hiemann, als ein ungehindert abgegebener Schuss von Amer Kadric nach gerade 30 Sekunden knapp übers Tor flog. "Stören Leute!" Ingo Kahlisch war der nächste mit einem lauten Zwischenruf.

Sowohl der Keeper, als auch der Trainer wurden erhört. Rathenow stellte sich in der Folge viel besser auf den Gegner ein und begann selbst offensiv zu werden. Zweimal Benjamin Wilcke und Leon Hellwig hatten die ersten Gelegenheiten.

Nach 22 Minuten war es erneut Hellwig mit einem Schuss. Diesmal ließ Stefan Schmidt den Ball prallen. Michael Gorbunow stand da, wo ein Torjäger (oder eben auch ein Abwehrspieler) stehen muss und schob überlegt zum 1:0 ein. Nach einer guten halben Stunde traf auch der andere Neue. Jonathan Muiomo stand bei seinem Torerfolg allerdings im Abseits, der Treffer zählte nicht.

Am Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Hälfte stand dann Lucas Hiemann dreifach im Mittelpunkt. Mit tollem Reflex gegen Marc-Philipp Zimmermann (45.), im Nachfassen gegen den selben Akteur (49.) und ganz sicher gegen Marcin Sieber (53.).

Und das war es eigentlich schon. Die Vogtländer rannten unentwegt, aber ziemlich einfallslos an, Optik verteidigte zumeist ordentlich. Ein Extralob vom Coach bekamen nach Spielschluss beide Innenverteidiger. Das Manko des FSV: Entlastung fand viel zu selten statt. Eine notierenswerte Offensivaktion der Gastgeber gab es nach der Pause schlichtweg nicht.

Vielleicht wäre der Vorstoß von Berkan Alimler in der 81. Minute eine solche geworden. Alexander Morozow unterband den Konter mit einem taktischen Foul. Da der Auerbacher bereits verwarnt war, hieß es für ihn Gelb-Rot. In Überzahl überstand Rathenow auch die vierminütige Nachspielzeit und durfte erstmals in diesem Jahr jubeln.

Eventuell kann das am nächsten Wochenende Michael Gorbunow wieder als Defensiver tun. Für den Sturm verpflichtet wurde nämlich Max Schwitalla. Der 19-jährige spielte bis letzten Sommer für Hannover 96 in der A-Junioren-Bundesliga.

Sven Köhler (Auerbach): "Wir wussten, dass es bei schwierigen Bedingungen, die wir in dieser Jahreszeit nun mal haben, ein hartes Spiel wird, mit viel Kampf und Leidenschaft. Mir war auch bewusst, dass die Spiele nicht immer so laufen, wie bei Rathenow gegen Lok: dass die Schüsse aufs Tor auch gleich reingehen. Wir haben ordentlich begonnen, die Rathenower haben uns Raum gegeben und versucht, über Standardsituationen für Gefahr zu sorgen. Wir haben uns in der Phase des Gegentors ein bisschen einlullen lassen. In der zweiten Hälfte haben wir es dann besser gemacht in unserem Spielaufbau, aber ohne richtigen Druck zu erzeugen. Rathenow hat alles reingehauen, ganz viel Leidenschaft gezeigt und am Ende das Quäntchen Glück gehabt. So ist das im Fußball, da gewinnst du gegen Cottbus und der eine oder andere denkt dann in Rathenow wird es leichter. Wir haben noch ein Polster, aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht noch da unten mit reinrutschen. Denn am Ende waren das heute zwei Mannschaften mit dem gleichen Ziel - Klassenerhalt."

Ingo Kahlisch (Rathenow): "Ich habe Auerbach bei den Hertha-Amateuren gesehen und da haben sie einen überragenden Fußball gezeigt und verdient gewonnen. Also wussten wir, dass wir bei unseren ganzen Problemen die Räume eng machen müssen und über Standards die Tore. Das haben wir geschafft und dann mit Mann und Maus verteidigt und heute wirklich das Quäntchen Glück gehabt. Aber ich bleibe dabei, der eine oder andere muss mehr trainieren und die Verletzten müssen zurück kommen. Wir haben zehn U23-Spieler. In dieser Regionalliga geht das nicht, dass da sieben oder acht in der Startelf auflaufen, so weit sind sie noch nicht. Aber trotzdem, heute der Sieg, das gibt allen, die zum Verein stehen, wieder ein bisschen Mut."

Spielszenen bei Sport im Osten

Bilder vom Spiel

RATHENOW: Hiemann - R. Techie-Menson (78. Alimler), Bilbija, Aydogdu, Zingu - Langner, Hellwig - Muiomo (66. Adewumi), Leroy (G), Wilcke (G) - Gorbunow (G / 80. Kayan)

AUERBACH: St. Schmidt - Löser (G), Sieber, Jeck, Morozow (81. G/R) - Wurr (G / 46. Stock) - Kadric, Schlicht (G / 46. Horschig), Schlosser, Genausch - Zimmermann

TORE: 1:0 Gorbunow (22.)