FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

MIT EINEM SIEG IN DIE WINTERPAUSE

Nach leidenschaftlichem Kampf verabschiedet sich der FSV mit einem 3:0-Sieg gegen den SV Lichtenberg 47 in die Winterpause.

Das bietet sich ja geradezu an: Am Vorabend des dritten Advent hat der FSV Optik mit drei Toren und drei Punkten beim dritten Heimsieg nun drei Mannschaften in der Tabelle hinter sich gelassen. Das 3:0 gegen Lichtenberg 47 war kein rauschendes Fußballfest, aber das Ergebnis von leidenschaftlichem Kampf.

Schon vor dem Anpfiff wurde es emotional am Vogelgesang. Mit Süleyman Kapan (berufsbedingtes Ende der Karriere) wurde ein Publikumsliebling nach fünfeinhalb Jahren in Rathenow verabschiedet. Und die beiden gelbgesperrten, Jerome Leroy und Leon Hellwig, stellten sich an den Grill und verkauften Bratwurst. Dann ging es los.

Für Jerome und Leon kehrte Marc Langner in die Startelf zurück, Gojko Karupovic fand sich dort erstmals wieder. Caner Özcin und Benjamin Wilcke auf der einen, sowie Thomas Brechler und Marcel Rausch auf der anderen Seite sorgten für eine unterhaltsame Auftaktviertelstunde. Anschließend beruhigte sich das Geschehen recht schnell.

Es gab nur noch vereinzelte Aufreger. Die ungewöhnlichste Szene ging auf das Konto des Referees. Herr Hösel monierte, der Ball hätte zu wenig Luft, von den Spielern hatte es keinen gestört. Insgesamt hatte 47 etwas mehr vom Spiel, Optik war bei seinen wenigen Angriffen aber zwingender.

Auswärts zur Pause 0:0, in Ordnung für den Neuling aus Berlin? Nein, die Ansprüche sind gestiegen beim Aufsteiger. Uwe Lehmann war zwar beim Pressegespräch wieder ruhig und gefasst. Seine Halbzeitansprache dagegen nahmen die Zuschauer auf der Tribünenseite trotz Musikbeschallung wahr, für einige seiner Akteure war es aber offensichtlich noch nicht laut genug.

Denn Lichtenberg spielte nach dem Wechsel anders, aber nicht unbedingt besser. Man zog sich nun ganz weit zurück, lauerte auf Konter. Der FSV ließ sich auch prompt locken, stand oft nur mit zwei Leuten hinten. Gefährlich war der Kontrahent am Samstag aber kaum, Aleksandar Bilbija grätschte einmal ein Solo von Christian Gawe fair weg und beim Konterversuch des besten Gästeakteurs, Philip Einsiedel, war Lucas Hiemann rechtzeitig draußen.

Dann kamen zwei entscheidende Aspekte zusammen. Rathenows unbedingter Wille, die Partie zu ziehen und eine merkwürdige Passivität des bisherigen Prunkstücks der Hauptstädter. Ihre Abwehr verlor die Konsequenz. Beim 1:0 hielt Niklas Wollert den Schuss von Caner Özcin, der Nachschuss von Benjamin Wilcke wurde geblockt. Doch Benny durfte den Abpraller nochmals und jetzt ungestört auf den Kasten ziehen. Von der Lattenunterkante prallte das Leder hinter die Linie.

Gleich darauf die einzige Schrecksekunde für Optik, als Christian Gawe freistehend daneben schoss. Beim 2:0 rätselten Schiedsrichter und Betreuer selbst nach Spielschluss noch, ob das Tor nun Caner Özcin gutgeschrieben wird oder als Eigentor zu werten ist. Erst wurde Caner angeschossen, der ohnehin Richtung Tor trudelnde Ball wurde dann auch noch von der 47-Defensive abgefälscht.

Je nach Sichtweise klappte nun bei Optik fast alles, oder bei den Gästen kam alles Unglück zusammen. Kevin Adewumi suchte eine Anspielstation, fand keine und zog aus spitzem Winkel einfach ab. Der Keeper hielt, doch sofort ging die Fahne des Assistenten hoch. Niklas Wollert bekam das Leder tatsächlich erst hinter der Linie zu fassen.

Mit dem 3:0 im Rücken spielte Rathenow frei auf. Gojko Karupovic traf noch die Latte und auf der anderen Seite boxte Lucas Hiemann einen sogenannten "unhaltbaren" von Sebastian Reiniger aus dem Eck. Am Ende ging die Mannschaft noch auf eine Ehrenrunde zu den Fans. Für einen dauerte das sehr lange. Süleyman Kapan wurde wohl von fast jedem Zuschauer umarmt und gedrückt. Verdient hatte es sich an diesem Tag das ganze Team.

Uwe Lehmann: "Danke an alle Lichtenberger, die heute hier waren. Ich kann mich für die Leistung meiner Mannschaft nur entschuldigen. Die Niederlage war auch in der Höhe verdient, alles andere klären wir intern. Aber wir haben in den beiden vorgezogenen Rückrundenspielen insgesamt drei Punkte geholt, genau wie in der Hinrunde. Von daher ist alles in Ordnung."

Ingo Kahlisch: "Wir wussten, der Gegner ist spielstark, hat seine Qualität vor allem im schnellen Umschaltspiel. Dazu kam der schwere Boden. Umso mehr freuen wir uns riesig über die drei Punkte heute und die 18 Punkte gesamt. Die jungen Spieler haben ihre Sache heute wieder gut gemacht, das wird uns beflügeln. Jetzt sehen wir ab Februar zu, dass wir da unten ran- und dann rauskommen."

Bilder vom Spiel

RATHENOW: Hiemann - R. Techie-Menson (G), Bibija, Turan, Zingu - Aydogdu (G) - Adewumi (84. Matur), Langner (67. Kapan), Wilcke, Karupovic (89. Kim) - Özcin

LICHTENBERG: Wollert - Hentschel (80. Schöps), Fiegen (G), Owczarek (77. Griesbach), Ohlow (69. Jahn) - Rausch, Reiniger, Hollwitz (G), Einsiedel - Brechler, Gawe

TORE:
1:0 Benjamin Wilcke (65.)
2:0 Caner Özcin (72.)
3:0 Kevin Adewumi (78.)