FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

WERTVOLLER AUSWÄRTSPUNKT

Nach einer starken kämpferischen Leistung trennt sich der FSV Optik mit 1:1 von Germania Halberstadt.

Man kann nicht alles haben. Aus dem angekündigten heiteren Himmel in Halberstadt wurde ein stark bewölkter, von Sturmböen umtoster Nachmittag. Aber dafür hat der FSV Optik im sportlichen Bereich das Minimalziel erreicht. Mit ein wenig mehr Glück wäre sogar ein Dreier möglich gewesen.

Es waren nur etwa ein Dutzend Rathenower Fans unter den 277 Zuschauern. Aber die waren sich schon nach wenigen Sekunden sicher, hier steht eine Mannschaft mit einer ganz anderen Körpersprache auf dem Platz, als in der Vorwoche. Um jeden Grashalm wurde erbittert gestritten, kein Ball verloren gegeben.

Der VfB begann erwartet offensiv, hatte viel Ballbesitz. So richtig zwingend war das allerdings zunächst nicht. Optik setzte, ebenfalls nicht überraschend, auf Konter. Einer davon führte in der 18. Minute nach Vorarbeit von Kevin Adewumi zum 0:1. Die schlecht abgewehrte Flanke eroberte Caner Özcin im Nachsetzen. Sein platzierter Schuss ins linke untere Eck brachte die Führung.

Germania antwortete sofort. Batikan Yilmaz köpfte das Leder an den Pfosten. Sogar noch klarer war die Chance für Paul Grzega, der zum Abschluss einer Kopfballstaffette vollkommen frei das Tor verfehlte (22.). Den einzigen Schuss aufs Tor parierte Lucas Hiemann nach einer halben Stunde, Patrik Twardzik war der Absender.
Die zweite Hälfte hätte für den FSV nicht unglücklicher beginnen können. Eine weite Flanke wurde so abgefälscht, dass der Ball Paul Grzega genau auf den Schlappen fiel. Dessen Schuss aus der Drehung wurde erneut abgefälscht und landete unhaltbar im äußersten Eck.

Kurzzeitig musste man um die Gäste fürchten, mehr als ein Versuch von Justin Bretgeld (Außennetz, 60.) sprang jedoch nicht heraus. Fast im Gegenzug setzte Benjamin Wilcke den eingewechselten Süleyman Kapan in Szene. Mit einem phantastischen Reflex verhinderte Florian Sowade das sichere 1:2.

Eine Viertelstunde vor dem Ende wäre Halberstadts Keeper machtlos gewesen, Süleyman Kapan hatte im richtigen Moment auf Kevin Adewumi durchgesteckt. Der Ball landete am Pfosten. Einmal wurde es für Optik noch gefährlich, als Pascal Schmedemann in der 88. Minute ein gutes Solo zeigte und auch noch den Blick für den mitgelaufenen Dennis Blaser hatte. Lucas Hiemann war rechtzeitig im bedrohten Eck.

Zwischen diesen Szenen gab es viel, viel Kampf, wobei Rathenow voll dagegen hielt. Mehrere Aktionen waren grenzwertig, zweimal auch im Halberstädter Strafraum. Doch weder bei der Attacke gegen Leon Hellwig, noch bei der gegen Glodi Zingu konnte sich Referee Martin Bärmann zu einem Elfmeterpfiff entschließen. So blieb es bei der Punkteteilung. Am Sonntagabend wussten die Rathenower Verantwortlichen noch nicht, ob sie sich freuen sollten, oder die Enttäuschung über den vergebenen, durchaus möglichen Auswärtssieg überwiegt.

Sven Körner: "Wir müssen mit dem Punkt leben, hätten auch verlieren können. Vorher war das Ziel natürlich drei Punkte. Wir haben gut begonnen mit zwei, drei Chancen. Mit dem ersten Schuss kriegen wir das 0:1, hatten dann auch so einen kleinen Hänger. Die Qualität im Spielaufbau hatten wir in der Phase nicht. In der Pause haben wir emotional noch mal am Rad gedreht. Nach dem 1:1 muss sich das Spiel eigentlich drehen, aber wir haben keine Balance zwischen Defensive und Offensive gefunden, immer wieder Konter zugelassen. Wichtig ist, das wir nicht verloren haben."

Ingo Kahlisch: "Hier haben wir bisher noch nie einen Punkt geholt. Das war heute das Mindestziel, das haben wir erreicht. In der zweiten Halbzeit haben wir so klare Dinger, die haben wir nicht gemacht, das ist auch ein Stück weit Qualität. Aber das soll kein Vorwurf sein. Die Mannschaft hat gekämpft, jeder hat gefightet. Die Schiedsrichterleistung muss ich heute stark in Zweifel ziehen, für mich waren das zwei klare Elfer. Zusammenfassend kann ich sagen, man sieht, das die Mannschaft noch lebt. Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr alle in der Regionalliga wieder."

Optik: Hiemann - R. Techie-Menson, Turan (G), Bilbija, Zingu - Aydogdu (G) - Wilcke (85. Karupovic), Hellwig (G), Leroy (G), Adewumi (83. Langner) - Özcin (55. Kapan)

Tore:
0:1 Caner Özcin (17.)
1:1 Paul Grzega (49.)