FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

SCHWARZER MONTAGABEND

Optik verliert nicht nur das Spiel gegen Energie Cottbus mit 1:4, sondern auch Nicola Jürgens mit einer Knieverletzung.

Die Stadionauffahrt am Vogelgesang glich am späten Montagabend einer Notfallaufnahme. Gleich drei Rettungswagenbesatzungen mussten sich um verletzte Spieler kümmern. Bei Cottbus hatte sich Felix Geisler, der ganze zwei Minuten auf dem Platz stand, kurz vor Spielende allem Anschein nach einen Kreuzbandriss zugezogen.

Ebenfalls schwer erwischte es Optiks Neuzugang Nicola Jürgens, der bei einem Zweikampf unglücklich gelandet war und sich das Knie verdreht hatte. Derzeit liegt Nicola im Krankenhaus in Brandenburg/Havel. Wir wünschen natürlich sowohl Felix Geisler als auch Nicola Jürgens von dieser Stelle alles Gute!

Auch wenn es nach der beschriebenen Szenerie so wirken mag - die 800 Zuschauer sahen mitnichten eine wilde Holzerei. Stattdessen bekamen Sie ein faires und flottes Regionalligaspiel geboten, dem allerdings die Gäste von Beginn an ihren Stempel aufdrückten.

Gut 15 Minuten lang lief Optik, mit derselben Startaufstellung wie gegen Erfurt, dem Ball hinterher. Dann fing Glody Zingu im Mittelfeld einen Ball ab, passte auf Süleyman Kapan und der hob das Leder über den verdutzten Lennart Moser zum 1:0 ins Netz (17.). "Eine schöne Direktabnahme, die man selten so sieht", schwärmte sogar Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz.

Das Lob kam ihm sicher auch deshalb so leicht über die Lippen, weil seine Mannschaft quasi im Gegenzug ausgleichen konnte. Eine Flanke köpfte Felix Brügmann am langen Pfosten zum 1:1 ein (19.).

Drei Minuten später die Riesenchance zur erneuten Rathenower Führung. Nach einer Ecke von Leroy köpfte Leon Hellwig nur um Zentimeter am Tor vorbei. Danach erhöhte Energie noch einmal den Druck und erspielte sich gute Chancen. Die besten endeten am Pfosten (34.) und beim stark parierenden Lucas Hiemann (37.).

Die kniffligste Entscheidung musste Schiedsrichter Steffen Hösel allerdings auf der anderen Seite fällen - und er entschied zugunsten der Cottbuser. Sehr zum Unwillen von Optik-Coach Ingo Kahlisch, der seinem Ärger auf der Pressekonferenz Luft machte: "Das war heute das dritte Spiel hintereinander, in dem strittige Entscheidungen gegen uns gepfiffen wurden.".

In diesem Fall hatte Energie-Schlussmann Moser Optiks Caner Özcin niedergerungen und den Ball augenscheinlich mit der Hand geklärt. Einen Elfmeter gab es nicht, denn der Schiri sah das Foul außerhalb des Strafraums, eine Rote Karte für ein Handspiel allerdings auch nicht. So blieb es beim ingesamt recht glücklichen 1:1.

Zur Halbzeit musste Leon Hellwig verletzt in der Kabine bleiben, für ihn kam Aleksandar Bilbija in die Partie. Energie brauchte etwa zehn Minuten Anlaufzeit, machte dann aber wieder viel Druck. Lucas Hiemann hielt mit einer Glanzparade gegen Felix Brügmann das 1:1 fest (58.) Zwei Minuten später allerdings musste er den Ball aus dem Netz holen. Routinier Dimitar Rangelov hatte einen Freistoß direkt zum 1:2 ins linke Eck geschlenzt - laut Pele Wollitz der "Brustlöser" für seine Mannschaft, die jetzt kontern konnte und das Ergebnis noch auf 1:4 schraubte.

Optik hatte zwar zwischendurch mit einem Distanzschuss von Wilcke (70.) und einer Abnahme von Aydogdu, die hauchdünn vorbeiging (78.), durchaus Lebenszeichen ausgesendet, aber die Cottbuser waren an diesem Tag schlicht entschlossener, zweikampfstärker und gedankenschneller. Platz zehn spiegelt mit Sicherheit nicht die Leistungsstärke des Teams wider, die Punkte wird Optik gegen andere Gegner holen müssen.

Allerdings nicht am kommenden Wochenenande, dann dann pausiert die Regionalliga, und die zweite Landespokalrunde beim SSV Einheit Perleberg steht auf dem Programm (Samstag, 15 Uhr).

Claus-Dieter Wollitz: "Wir sind sehr gut in die Partie gegangen, mit einer hohen Intensität und guten Möglichkeiten. Dann kam aber das 1:0 für Rathenow nach einem abgefangenen Ball mit einem guten Passspiel und einer schönen Direktabnahme, die man selten so sieht. Das entscheidende war, dass wir direkt eine Antwort geben konnten. Von den Möglichkeiten her wäre es möglich gewesen, schon in der ersten Halbzeit in Führung zu gehen bzw. auch zu müssen. Das Freistoßtor zum 2:1 war ein Brustlöser, danach hatten wir noch viele Chancen. Ich denke, fußballerisch haben wir von allen drei Spielen, die wir hier gemacht haben, heute die beste Leistung gebracht."

Ingo Kahlisch: "In den ersten 20 Minuten hat man gesehen, wie stark Energie den Ball hat laufen lassen. Unser Tor machen wir praktisch aus dem Nichts. Danach hat Energie nochmal den Druck erhöht. Wir haben da zu viele einfache Fehler gemacht, zu viele Bälle verloren. Die Führung war in Ordnung, der Sieg geht auch in Ordnung. Aber das war heute das dritte Spiel hintereinander, in dem strittige Entscheidungen gegen uns gepfiffen wurden. Dass wir gegen Cottbus verlieren, damit habe ich kein Problem, die Jungs waren besser. Aber die Schiedsrichterleistungen in den letzten Spielen waren einfach schlecht."

Bilder vom Spiel

Pressekonferenz

Optik: Hiemann - Zingu, Turan, Langner, Wilcke - Hellwig (46. Bilbija), Aydogdu - Kapan (82. Sakran), Leroy, Jürgens (66. Adewumi) - Özcin (75. Sakran)

Tore:
1:0 Kapan (17.)
1:1 Brügmann (19.)
1:2 Rangelov (61.)
1:3 Rangelov (73.)
1:4 Beayzit (87.)