FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

OPTIK BESIEGT SICH WIEDER SELBST

Einmal mehr mussten unsere Männer wegen einer Undiszipliniertheit dezimiert zu Ende spielen und sich trotz guter Leistung mit 0:1 geschlagen geben.

Foto: Kay Harzmann

"Unendschuldbar!" Das Fazit von Ingo Kahlisch bestand aus einem Wort. Auch wenn der Treffer kurz nach der Pause erzielt wurde, die Entscheidung fiel vor dem Wechsel. Der Ausraster von Semir Duljevic besiegelte wohl den Abstieg der Rathenower.

Zum dritten Mal hintereinander begann der FSV mit der gleichen Startelf. Die hatte es zunächst ungleich schwerer als in den Spielen zuvor. Auerbach legte zu Beginn ein Offensivfeuerwerk hin, dass den Zuschauern Angst und Bange werden konnte. Höhepunkt war sicher der Versuch von Danny Wild, den Bjarne Rogall mit den Fingerspitzen so eben noch an die Querlatte lenken konnte.

Aber wie am Mittwoch kamen die Gastgeber nach knapp 20 Minuten besser zum Zuge. Gleich zweimal stand Kwasi Boachie im Mittelpunkt des Geschehens. Zunächst kam er im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Sebastian Schmickartz aus Berlin sah keinen Grund auf den Strafstoßpunkt zu zeigen. In der nächsten Aktion gelangte das Leder nach einer richtig guten Kombination erneut zu "Crazy", dessen Kopfball aber nur am Pfosten landete. In der Folge standen beide Abwehrreihen recht ordentlich. Torgefahr gab es vor allem durch Standards. Die Ecken der Gäste verpufften wirkungslos, die Freistöße von Semir Duljevic landeten einmal knapp neben dem Tor und einmal in den Armen von Keeper Maik Ebersbach.

Ein drittes Mal auffällig wurde Duljevic dann in der 43. Minute. Nach einem Foul im Mittelfeld kam es zur Rudelbildung. Wie meist in solchen Fällen, manche schubsen ein bisschen, andere wollen beschwichtigen, aber was sich der Rathenower leistete, ging gar nicht. Total sinnlos ließ sich Semir provozieren und beging eine Tätlichkeit an Björn Lambach. Dem Unparteiischen blieb gar keine andere Wahl, als glatt Rot zu ziehen.

Fünf Minuten brauchte Optik, um sich nach der Pause neu zu orientieren. Es waren zuviel! Fabian Paradies nutzte das gnadenlos aus, als er von halbrechts flach ins Eck schoss. Kurz darauf musste auch noch Baris Odabas verletzungsbedingt vom Platz. Das gab aber keinen weiteren Knacks. Der FSV fing sich wieder, kämpfte aufopferungsvoll um jeden Ball. Kwasi Boachie, Fabian Istefo und Ahmet Sagat hatten die besten Möglichkeiten, scheiterten allesamt an Maik Ebersbach.

Natürlich wurden mit zunehmender Spieldauer die Räume für die Gäste immer größer. Doch entweder wurden die Konter schlampig vergeben oder der gut aufgelegte Bjarne Rogall rettete bravourös. Am Ende blieb es beim 0:1, was nach den Siegen von Halberstadt und Luckenwalde faktisch den Abstieg bedeutet.

Michael Hiemisch: "Wir waren nur die ersten 15 Minuten gut. Dann zog der Schlendrian ein, einige dachten wohl, das wird schon was. Wir waren zu passiv, bekamen keinen Zugriff. Zum Glück fielö schnell das Tor, denn in Überzahl gingen einige ja noch mal ein paar Prozent runter. Rathenow hat stark gekämpft, es war nie zu sehen, das wir einer mehr waren."

Das Schlusswort von Ingo Kahlisch klang schon sehr endgültig: "Heute fällt es mir schwer. Für alle, die mit dem Herz dabei sind, tut es mir sehr leid, gerade weil die letzten Wochen viel positives gebracht haben. Die Entwicklung war ja da, aber wir haben uns durch diese Undiszipliniertheit selber bestraft."

Tore:
0:1 (49.) Paradies

Rogall - Bahr, Hildebrandt (V), Turan, Odabas (53. Cakmakci) - Duljevic (43. FV), Ucar (V/72. Leroy) - Erkic, Boachie, Ismaili (77. Sagat) - Istefo