FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

NUR REMIS IN NEUBRANDENBURG

In einem schwachen Oberligaspiel trennt sich der FSV Optik mit 1:1 vom 1. FC Neubrandenburg.

Zwei Punkte liegengelassen, erneut einen, wenn auch höchst fragwürdigen Platzverweis kassiert und mit zwei Verletzten heimgefahren – die lange Reise nach Neubrandenburg wurde kein vergnüglicher Ausflug. Es bleibt dabei, in der Vier-Tore-Stadt kann Optik nicht gewinnen.

Bei äußerst böigem Wind war anfangs vieles Stückwerk. Der FSV, bei dem Salih Cetin die Position von Benjamin Wilcke in der Innenverteidigung einnahm und Alexander Wuthe dafür auf die Sechs rückte, brauchte zehn Minuten bis zur ersten Gelegenheit. Die hatte es aber gleich in sich. Den Schuss von Murat Turhan ließ Alexander Walter prallen, der nachsetzende Eli Balde kam nicht mehr richtig hinter das Leder.

Der FCN verzichtete in der ersten Hälfte weitgehend auf Offensivaktionen. Gemurrt wurde auf den nur spärlich besetzten Rängen deswegen nicht, ohnehin diskutierten die 170 Zuschauer mehr über die am Vormittag erfolgte Suspendierung von Trainer Kolacki. Nur in der 31. Minute musste sich Marcel Subke einmal lang machen. Danach begann Rathenows beste Phase. Da fiel dann auch die Führung – dachten alle. Der Kopfball von Murat Turhan schien hinter der Linie, der Referee ließ jedoch weiterspielen. Kurz vor der Pause noch eine Glanztat von Walter gegen Turhan.

Aus der Pause kamen die Gastgeber, nun mit dem Wind im Rücken, mutiger. Ein Freistoß von Mario Kusturin zischte knapp über die Latte, auch bei Versuchen von Michael Freyer und Daniel Nawotke fehlte nicht viel. Letzterer schoss seine Farben dann in Führung, als er einen Konter erfolgreich zum 1:0 abschloss.

Nun war Optik noch mehr gefordert, hatte aber zunächst Glück, als Marcel Subke stark gegen Dennis Kühl parierte. Dann verletzte sich Alex Wuthe, erneut musste die Abwehr umgestellt werden. Beim 1:1 war Murat Turhan mal nicht Torschütze, sondern Vorbereiter. Das Duell gegen Alexander Walter verlor er zwar, aber den Abpraller versenkte Shelby Printemps artistisch.

Einmal kam der FCN noch gefährlich vor das Gehäuse, Christoph Fischer verzog. In der Schlussphase kamen Gelegenheiten nur noch von Optik. In der 86. Minute lag der Ball auch im Tor, doch die Fahne des Assistenten war oben. Dann die Szene, die die Gemüter erregte. Salih Cetin, bester Rathenower an diesem Tag, rief einem meckernden eigenen Mitspieler zu: „Halt die Fresse, spiel weiter!“ Sicherlich derb, aber Alltag auf den Fußballplätzen. Nicht so für Schiedsrichter Dirk Meißner. Er wertete das als grobe Unsportlichkeit und zog glatt Rot.

Mit zehn Mann war der FSV plötzlich drückend überlegen. Riesenpech, als der Schuss von Omid Saberdest vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang. Und schon weit in der Nachspielzeit bekam Martin Weber bei seinem Kopfball zuviel Rücklage und setzte das Leder knapp drüber.

Während Interimstrainer Torsten Köpke „gut mit dem Punkt leben konnte“, gab Ingo Kahlisch freimütig zu: „Ich bin heute angefressen. Das aber wegen unserer eigenen Leistung. Die Körperhaltung, Lauf- und Einsatzbereitschaft, das war nicht das was ich, was wir uns vorstellen. Heute war das Niveau des Spiels und unsere Leistung gering.“

Optik: Subke – Baldes, Delvalle Silva, Cetin (88. Rot), Stachnik – Leroy, Wuthe (70. Breto) – Printemps (79. Weber), Duljevic (60. Saberdest), Said Balde – Turhan

Tore:
1:0 (63.) Nawotke
1:1 (70.) Printemps