FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

ANGESCHLAGEN ZUM DERBY

Ausgerechnet vor dem Derby beim Brandenburger SC Süd gehen Optik die Spieler aus.

Es ist Derbyzeit! Eigentlich liegen Brandenburg und Rathenow ja nicht mal in einem Landkreis, aber erstens hat das neue Schuljahr gerade erst begonnen, die Geographielehrer sind vielleicht noch nachsichtig, und zweitens sind die Spiele zwischen Süd Brandenburg und Optik, bzw. Motor Rathenow schon seit langer Zeit brisant. Eben doch ein Traditionsderby.

Am Samstag um 14 Uhr ist es wieder so weit. Rasmus Jessen aus Berlin wird die Partie des 4. Oberligaspieltages leiten. Die Gastgeber ließen am vergangenen Wochenende aufhorchen. Von vielen als Abstiegskandidat abgestempelt, gewannen die Brandenburger bei Hertha Zehlendorf mit 3:2, erzielten dort das exakt gleiche Resultat wie der FSV zu Saisonbeginn.

Nach zwei hohen Auftaktniederlagen scheint sich die Truppe von Trainer Sven Thoß zu finden. Ebenso wie bei Rathenow, gab es auch 30 km havelaufwärts im Sommer einen Umbruch. Von der Mannschaft, die letzte Saison hinter dem souveränen BFC Dynamo Vizemeister wurde, blieben nicht viele Akteure übrig.

Weiter dabei sind aber die Goerisch-Brüder. In Zehlendorf konnte nach längerer Pause Rene Goerisch wieder mitwirken. Neben Bruder Maik gehört Torhüter Sven Roggentin zu den unverzichtbaren bei den 05-ern. Und auch Ricardo Quast, im Sommer vom Vogelgesang auf den Seelenbinder-Sportplatz gewechselt, stand in allen drei Punktspielen auf dem Feld.

Auf selbigem werden gleich mehrere Rathenower am Samstag nicht sein. Aykut Tekyildirim (Achillessehne) und Hakan Cankaya (wohl noch 14 Tage) sowieso nicht, das war klar. Auch Hassan Oumari wird nach seiner Knöchelverletzung aus dem Malchow-Spiel einige Zeit ausfallen. Das trifft leider ebenso auf Salih Cetin zu. Es sah schon nicht ganz rund aus beim Heimspiel, nun stellte sich heraus: mit dem Sprunggelenk ist etwas nicht in Ordnung. Zu allem Überfluss meldete sich am Donnerstag auch noch Murat Turhan ab, den eine Magen-Darm-Infektion außer Gefecht setzt.

Nach so viel Negativem die Beruhigung: Der FSV wird schon elf Spieler zusammenbekommen. Bene Brecht darf nach Ablauf seiner Sperre wieder ran. Und Marcel Bahr, der schon einige Tage wieder mit dem Team trainiert, wird eventuell ebenfalls in den Kader zurückkehren.

Angesprochen auf die Leistung seiner Mannschaft gegen Malchow meinte Ingo Kahlisch: "Da ändert sich bei uns nichts. Das Spiel wurde ausgewertet, was gesagt wurde, bleibt intern." Eines machte der Coach klar: "Wir werden kämpfen, aber sicher auch in Zukunft nicht jedes Spiel gewinnen."

Optik hofft auf zahlreiche Unterstützung von den Fans. Die gab es bei den Duellen beider Vereine auch früher schon. So vermeldete ein Lokalreporter im Fachorgan fuwo: "Viele hatten es ja vorgezogen, per Rad unsere Nachbarstadt Brandenburg aufzusuchen, und es war erstaunlich, wieviel Rathenowern man dort begegnete, die mit Begeisterung dem schönen Spiel ihrer heimischen Vertretung folgten. Die Nachwehen der 60-km-Radtour nebst diversen ´Erfrischungen` von oben mögen ja weniger angenehm gewesen sein, aber was opfert man nicht alles für seinen Fußballsport!"

Das war 1927! Wem das Opfer heutzutage zu groß wäre, sei gesagt, dass die ODEG um 13:02 Uhr von Rathenow nach Brandenburg fährt...