FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

WEITERE NIEDERLAGE

Trotz guter Chancen unterliegt der FSV Optik gegen den FC Viktoria Berlin unglücklich mit 0:2.

"Wir müssen jetzt die Kräfte nochmal sammeln, aber ich werde mir bis Montag überlegen, ob ich nicht den Kader verkleinere und nur noch mit den Jungs zusammenarbeite, die rennen, arbeiten und kämpfen. Ich hatte früher teilweise schlechtere Spieler, aber die haben bis zum Schluss den Rasen umgepflügt."

Rumms! Ganz ruhig war Ingo Kahlisch nach der Partie und äußerte doch diesen "Hammer" in der Pressekonferenz. Die Mannschaft wurde bereits unmittelbar nach dem Abpfiff davon unterrichtet. Namen wollte er nicht nennen, wer dabei war, machte sich wohl auch selbst seinen Reim.

Zuvor sahen die leider nur noch 250 Zuschauer ein Spiel, bei dem Optik was die Chancen betrifft, sowohl von der Quantität als auch von der Qualität deutlich überlegen war. Aber die Rathenower trafen nicht! Bei Sebastian Hukes Kopfball nach Flanke von Marcel Bahr, der vom Innenpfosten aus auf der Linie entlangrollte (29.) konnte man noch das Phrasenschwein bedienen, a la "wenn du oben stehst, kullert der rein".

Es war die klarste Gelegenheit der ersten Halbzeit. Schon vorher hatte Huke einmal aus aussichtsreicher Position zu hoch gezielt. Hier, wie in den meisten anderen Torszenen, kam die Vorarbeit vom sehr agilen Shelby Printemps. Ihm, wie beispielsweise auch Damir Coric oder dem sich fast die Lunge aus dem Leib rennenden Hakan Cankaya war der volle Einsatz deutlich anzusehen.

Was der FSV nach der Pause ausließ... Zugegeben, die erste Chance gehörte den Gästen, als das Leder nach einem Eckball an Freund und Feind vorbei quer durch den Strafraum segelte. Aber in der 53. Minute musste das 1:0 fallen. Wieder Printemps auf Huke, doch der traf mehr den Rasen als den Ball. Sinnbildlich für die Verunsicherung der Gastgeber die Szene nach einer Stunde, als Süleyman Kapan, von Printemps herrlich freigespielt, allein auf den Kasten zulief um am Strafraum plötzlich abzubremsen und ein Alibi-Abspiel zu versuchen.

Und Viktoria? "Meine Mannschaft hatte aufgrund des Bemühens über 90 Minuten das Quentchen Glück, um die entscheidenden Situationen für sich zu nutzen." Thomas Herbst sah sehr wohl die Probleme, die die Himmelblauen vor allem im Spielaufbau hatten. Als zu kompliziert und nicht flexibel genug bezeichnete er die Art und Weise, wie die Fusionierten auftraten. Eines darf dem Gästecoach aber bescheinigt werden: Ein goldenes Händchen, was die Wechsel betrifft. Das gleich zwei Spieler treffen, die erst wenige Minuten vorher den Rasen betreten hatten, ist gewiß nicht alltäglich. Erst netzte Robert Schröder nach einem Freistoss ein und kurz vor Schluss versetzte Carlos Brinsa den Gastgebern per Konter den endgültigen K.o.

Bei Optik denkt dennoch niemand ans Aufgeben. Wenn es gelingt, am Ende vor Lok Leipzig zu bleiben, könnte das eventuell sogar reichen. Mit 24 Stunden Abstand meinte Ingo Kahlisch: "Mit Vorstand und Sponsoren sind wir uns klar und haben auch noch mal allen klargemacht, Regionalliga ist unsere Champions League. Und da auf Dauer dabei zu sein, ist nun mal mit unseren Mitteln extrem schwer."(Detlev Nießner)

Rathenow: Subke - Bahr, Coric (87. G/R), Delvalle, Wilcke - Regulski, Cankaya - Printemps (82. Grüneberg), Ujazdowski (33. Ismaili), Kapan (66. Uslucan) - Huke (G)

Viktoria: Jakubov - Klippel, Kruschke, Stachnik (73. Brinsa), Doymus - Özcin (61. Schröder), Watzka, Ahmetcik (G), Leutloff - Ergirdi (87. Brehmer), Lensinger

Tore:
0:1 (68.) Schröder
0:2 (88.) Brinsa